Christa Ludwig

Ehrenmitglied

Christa Ludwig wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. Ihr Vater Anton Ludwig (1888–1957) war Sänger und Opernintendant (unter anderem in Aachen, Hanau, Gießen), ihre Mutter Eugenie Besalla-Ludwig (1899–1993) war Altistin und Gesangspädagogin. Die Mutter war die einzige Gesangslehrerin ihrer Tochter; bis weit hinein in den Verlauf der Karriere ihrer Tochter beobachtete und förderte sie deren stimmliche Entwicklung. Portrait Christa Ludwig

Christa Ludwig, geboren am 16. März 1928 in Berlin, ist in einer musikalischen Familie aufgewachsen. Die Jugend verbrachte sie in Aachen, wo ihr Vater Sänger und Theaterdirektor und Ihre Mutter Mezzosopranistin war. Diese hat ihre begabte Tochter selber unterrichtet.

Mit 18 Jahren debütierte Ludwig als Prinz Orlowsky an der Oper Frankfurt. 1955 wurde sie Mitglied der Wiener Staatsoper und startete von dort ihre Weltkarriere. 1962 zur Kammersängerin ernannt, blieb bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1994 Mitglied dieses Hauses. 1954 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen und sang dort bis 1981. Von 1959 – 1990 wirkte sie an der Metropolitan Opera in New York in wichtigen Mezzosopran-Rollen wie Cherubino , Dido, Ortrud, Kundry, Fidelio, Marschallin, Ariadne. Ab den Sechzigerjahren wirkte sie auch in Bayreuth, London und anderen Metropolen. Die bedeutendsten Dirigenten, die ihre Karriere begleiteten, waren Karl Böhm, Herbert von Karajan und Leonard Bernstein.

Mit der Partie der Fricka verabschiedete sich Ludwig 1993 von der Metropolitan Opera. Ihre Abschiedstournee mit einem Liedprogramm fand im selben Jahr in Europa statt und schließlich beendete sie 1994 mit der Partie der Klytemnestera ihre fast 50-jährige Bühnenkarriere an der Wiener Staatsoper.

Neben ihrer Operntätigkeit gab Christa Ludwig Liederabende in aller Welt und wirkte als Solistin bei Chor- und Orchesterkonzerten mit. Ihre LIederkomponisten waren Schubert, Schumann,  Brahms, Wolf, Mahler, Pfitzner und Strauss. Klavierpartner bei ihren Liederabenden und Plattenaufnahmen waren unter anderen Sebastian Peschko, Erik Werba, Gerald Moore, Geoffrey Parsons, Irwin Gage und Charles Spencer. Bei einzelnen Projekten arbeitete sie auch mit Daniel Barenboim, Tzimon Barto, Leonard Bernstein und James Levine als jeweilige Klavierbegleiter

Seit 1976 unterrichtete sie Interpretation, vor allem in Meisterkursen. Ihre intensive und humorvolle Art sowie ihre reiche Erfahrung zogen Studierende und Publikum magisch an.

Von 1957 bis 1970 war Christa Ludwig mit dem Sänger Walter Berry verheiratet. 1972 heiratete sie den französischen Schauspieler, u.v.a.Paul-Emile Deiber. Christa Ludwig hat unter anderem folgende Auszeichnungen erhalten: Goldener Ring und Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, Ehrenmitglied des Wiener Musikvereines und Konzerthauses, die Silberne Rose der Wiener Philharmoniker.

1994 erschien ihre Autobiografie »Und ich wäre so gern Primadonna gewesen«.

Zu ihrem 90. Geburtstag erschien noch eine Autobiografie »Leicht muss man sein. Erinnerungen an die Zukunft« (aufgezeichnet von Erna Cuesta und Franz Zoglauer).

Christa Ludwig starb im April 2021 im Alter von 93 Jahren in ihrer Wahlheimat Klosterneuburg.